Erweiterung und Umbau Feuerwehrhaus mit Atemschutzausbildungszentrum in Dingolfing
Das Konzept für den Erweiterungsneubau der Feuerwehr Dingolfing basiert auf einer intelligenten Interpretation der Arbeitsabläufe, was einen nutzerorientierten Bau mit ästhetischen und nachhaltigen Aspekten ermöglicht.
ProjektdatenErschließung
Die Erschließungswege garantieren klare und nichtkreuzende Wege im Einsatzfall. Im Süden des Hauptgebäudes sind die Alarmparkplätze für einrückende Einsatzkräfte. Von dort gelangt man direkt zur Umkleidekabine und zur Fahrzeughalle. Besucher und Feuerwehrleute im Nicht-Einsatzfall betreten das Gebäude über den Haupteingang an der Wollerstraße.
Das zentrale Treppenhaus im Bestandsabschnitt erschließt den Verwaltungstrakt. Zwei Lastenaufzüge und ein Treppenaufgang in der Fahrzeughalle ermöglichen den Transport von schwerem Gut ins Lager.
Das Erdgeschoss im Verwaltungsteil beinhaltet öffentlichkeitsnahe Räume wie den Museumsbereich sowie Wasch- und Umkleideräume. Im ersten Obergeschoss befinden sich Schulungs-, Aufenthalts- und Verwaltungsräume. Das Dachgeschoss ist für die Jugendfeuerwehr sowie Technik- und Archivräume vorgesehen.
Das Atemschutzzentrum hat eigene Parkmöglichkeiten und einen Haupteingang auf der Nordseite. Das Treppenhaus ermöglicht schnellen Zugang zu den Schulungs- und Aufenthaltsräumen im Obergeschoss.
Das Materialkonzept setzt auf nachhaltige und recycelte Baustoffe, einschließlich Recycling-Ziegel. Der Verwaltungstrakt erfüllt den KfW 40 Energiestandard durch hochgedämmte Bauweise. Nachhaltige Energie wird über Geothermie, Photovoltaik und Solarthermie gewonnen. Ein automatisiertes Lüftungssystem reduziert den Energieverbrauch. Die Heizung und Kühlung erfolgt über Niedertemperaturheizflächen im Fußboden (Verwaltungstrakt) und eine Deckenstrahlheizung in der Fahrzeughalle. Ziel ist ein Gebäude mit Low-Tech-Standard.
Das neue Gebäude wird durch rötliches Klinkermauerwerk geprägt, was der Feuerwehr eine einheitliche Identität verleiht. Das Hallentragwerk besteht aus Holz-Fischbauchträgern auf Holzstützen, ergänzt durch eine tragende Stahlbetonstruktur im Verwaltungstrakt und in den Außenwänden. Die Decken sind als Brettschichtholzdecken mit Aufbeton für Schall- und Brandschutz ausgebildet.
Die Fahrzeughalle hat transparente Glas-Falttore für viel Lichteintrag. Auch repräsentative Räumlichkeiten wie das Foyer sind großzügig verglast, wodurch wertvolle Blickachsen entstehen. Sichtbare Holzelemente und sorgfältig gewählte Materialien im Inneren sorgen für eine angenehme Atmosphäre.
Bestand und Neubau
Der Bestandsbau wird in die Gesamtstruktur integriert. Die Grundrisse bleiben weitgehend unverändert und werden nur durch wenige nichttragende Wände ergänzt, was minimale Eingriffe ermöglicht. Es erfolgt eine gebäudetechnische und energetische Sanierung sowie eine Fassadensanierung. Durch die Integration in den Neubau bleibt der Bestand als identitätsgebendes Element der Feuerwehr erhalten.