Emil-von-Behring-Gymnasium in Spardorf. Ein Neubau komplettiert einen Schulcampus.
Der Standort des Gymnasiums direkt am Waldgebiet und die umgebende kleinteilige städtebauliche Struktur sind prägend für den Entwurf. Dem pädagogischen Konzept folgend, stellt sich das neue Gebäude als naturnahe Lernlandschaft dar, die den Anforderungen entsprechend gegliedert ist. Der Wald fließt förmlich über die Gebäudeelemente hinweg, Grün prägt die Zwischenräume, verzahnt sich mit bestehenden Gehölzen und ist vorherrschend in den Pausenhöfen. Der Neubau entspricht nicht dem klassischen Gebäude – Natur und Schule bilden eine Einheit. Die Gebäudeteile sind klar strukturiert, bilden sogenannte Compartments und bieten im höchsten Maße die gewünschte Flexibilität für Lehrende und Schülerschaft. Nachhaltigkeit zieht sich durch das gesamte Entwurfskonzept.
ProjektdatenDie Umgebung ist von großformatigen Baukörpern auf dem Schulcampus und durch kleinformatige Strukturen außerhalb des Campus geprägt. Der Neubau des Emil-von-Behring-Gymnasiums fügt sich westlich der bestehenden Mensa ein. Er erscheint eher flächig und gliedert sich so an das bestehende Ensemble. Durch Höhenversprünge des Gebäudes werden die natürlichen Höhenverläufe aufgegriffen. Somit ist auch das Einbinden („Eingraben“) der neuen Sporthalle in den Hang sinnvoll. Es entsteht eine neue, homogene Einheit innerhalb des Campus. Der Schulneubau öffnet sich zum Wald hin und bildet eine Klammer zwischen Grünzone und Bestand. Die Gebäudestruktur ist sowohl erweiterbar als auch reduzierbar. Eine Art Platz dient als Verteiler. Dort sind der Haupteingang der neuen Schule, der Eingang der bestehenden Bibliothek und der Eingang der zukünftigen Sporthalle angebunden. Sitzgelegenheiten komplettieren diesen Bereich. Nach Süden schließen weitere Außenflächen an und bieten mit Sitzstufen zusätzliche Aufenthaltsqualitäten.
Grüne Außenflächen, begrünte Dächer und der Erhalt von Bestandsbäumen fördern und sichern die Biodiversität und wirken sich positiv auf das Mikroklima aus. Der Flächenverbrauch ist angemessen und die flexiblen Strukturen lassen Mehrfachnutzungen zu. Aufgrund der Materialwahl – unter anderem als modularer Holzbau / Holzhybridbau – Ressourcen geschützt. Sie sind wiederverwendbar und fließen in die Kreislaufwirtschaft ein (Cradle to Cradle). Es werden inspirierende Räume geschaffen, die in ihrer Gesamtheit als neues Schulgebäude identitätsstiftend wirken. Die Schaffung eines langlebigen, zeitlosen Gebäudes mit Vorbildcharakter steht im Vordergrund.